Die Faktoren bei der Wertermittlung von Immobilien
Um eine möglichst exakte Immobilienbewertung zu erstellen, werden spezielle Eigenschaften des Objekts berĂŒcksichtigt. Dabei haben folgende Kriterien einen wesentlichen Einfluss auf die Wertermittlung Ihrer Immobilie:
Die Lage Ihrer Immobilie
Bei der Lage wird zwischen Makrolage und Mikrolage unterschieden. Mit Makrolage ist die wirtschaftliche und soziodemografische Entwicklung der Region oder Stadt gemeint, mit Mikrolage die direkte Umgebung und Verkehrsanbindung der Immobilie.
Im Gegensatz zu anderen Faktoren kann die Lage nicht verĂ€ndert werden und hat demnach einen entsprechend groĂen Einfluss auf den Immobilienwert. Die Anbindung an Nah- sowie Fernverkehr, infrastrukturelle Parameter wie NĂ€he zu Ărzten, Kitas, Schulen und GeschĂ€ften des tĂ€glichen Bedarfs spielen ebenso eine Rolle wie sogenannte Naherholungsgebiete und Kultur- und Freizeitangebote. Zu den sogenannten negativen Faktoren zĂ€hlen FluglĂ€rm oder eine stark befahrene StraĂe und Luftverschmutzung.
Subjektive PrĂ€ferenzen können hier je nach KĂ€ufer unterschiedlich ausfallen: So werden vielreisende GeschĂ€ftsfrauen und -mĂ€nner eventuell eher die NĂ€he zum Flughafen schĂ€tzen, wĂ€hrend eine Familie mit kleinen Kindern im Zweifel die Immobilie im verkehrsberuhigten AuĂenbezirk bevorzugt.
Baujahr und FlÀche Ihrer Immobilie
Bei der SchĂ€tzung des Immobilienwertes spielen auch das Baujahr, der derzeitige Erhaltungszustand des GebĂ€udes und die Nutzungsmöglichkeiten eine groĂe Rolle. GroĂzĂŒgig geschnittene RĂ€ume und flexible Nutzungsoptionen machen ein Objekt wertvoller.
Ebenso fallen bei der SchÀtzung des Hauswertes das Vorhandensein von Balkonen, Terrassen oder auch eines Gartens ins Gewicht.
Zustand und Ausstattung Ihrer Immobilie
Wichtiger als das Baujahr ist der aktuelle Erhaltungszustand und insbesondere der energetische Zustand von Immobilien: So macht sich zum Beispiel eine schlechte DÀmmung nicht nur bei den Energiekosten bemerkbar, sondern auch beim Immobilienwert. Je besser der energetische Zustand des GebÀudes ist, desto wertvoller ist es in der Regel.
Entsprechend sollte ein InstandhaltungsrĂŒckstau vermieden werden, denn der Verkehrswert kann durch regelmĂ€Ăige Renovierungen und Sanierungen erhalten oder sogar postiv verĂ€ndert werden.
Auch wenn Ăsthetik und Optik eine Rolle spielen, sind insbesondere MaĂnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und QualitĂ€t der Bausubstanz wichtig. Mit einem guten und modernen energetischen Zustand des Objektes zahlt man positiv in den Wert der Immobilie ein.
Die Art von Fenstern oder Heizkörpern sowie die QualitÀt der WÀrmedÀmmung können den Preis genauso verÀndern, wie der in der Wohnung verlegte Bodenbelag oder der Zustand des Bades. Eine Erneuerung der Heizungsanlage schont nicht nur die Umwelt, sondern auf lange Sicht auch den Geldbeutel. So können alte Ofenheizungen oder Radiatoren durch Zentralheizungen ersetzt werden.
Auch modernisierte sanitÀre Anlagen zahlen in den Wert der Immobilie ein. Ist eine Badewanne vorhanden und sind die Installationen unter dem Putz versteckt, kann man von einer normalen oder mittleren Ausstattung sprechen. Bei mehreren separaten BÀdern, hochwertigen Fliesen oder Naturstein, liegt eine gehobene Ausstattung vor.
Immobilien-Marktsituation
Immobilienpreise unterliegen wie auf jedem freien Markt dem Prinzip von Angebot und Nachfrage und weisen meist regionale Schwankungen auf.
Metropolen wie Hamburg, Berlin oder MĂŒnchen sind beliebt und wachsen stetig. Gemessen an der Nachfrage ist hier das Angebot gering – dies schlĂ€gt sich in den Immobilien-Marktwerten nieder: Die Preise kletterten hier in den letzten Jahren stetig nach oben. Die Objekte können höhere Verkaufspreise erzielen als zum Beispiel ein vergleichbares Objekt im Ruhrgebiet oder in lĂ€ndlichen Regionen, wo es mehr Leerstand gibt oder die Bevölkerungszahlen sinken.
Was ist meine Immobilie wert? BewÀhrte Verfahren zur Bewertung von Immobilien
Anhand vieler verschiedener Kriterien, die bei der Wertermittlung von Immobilien eine Rolle spielen, erkennt man, dass eine realistische Immobilienbewertung relativ komplex ist und verschiedenste Faktoren berĂŒcksichtigt werden mĂŒssen.
In einem ersten GesprÀch kann der Wert einer Immobilie lediglich geschÀtzt werden. Eine genaue und tiefergehende Wertermittlung sollte dann noch durch einen Gutachter, SachverstÀndigen oder einen fachkundigen Immobilienmakler stattfinden.
In Deutschland ist die Immobilienwert-Ermittlung normiert – die sogenannte Immobilienwert-Ermittlungs-Verordnung (ImmoWertV) hat dazu 3 Verfahren festgelegt, die im Folgenden nĂ€her erlĂ€utert werden. Das Vergleichswertverfahren, das Ertragswertverfahren und das Sachwertverfahren.
Das Vergleichswertverfahren zur Immobilienwert-Ermittlung
Mit diesem Verfahren werden insbesondere Eigentumswohnungen, ReihenhĂ€user, DoppelhaushĂ€lften sowie BaugrundstĂŒcke bewertet. Aus dem Bestand an vergleichbaren Objekten wird ein Durchschnittspreis errechnet. Merkmale wie Alter, energetischer Zustand, Ausstattung etc. werden berĂŒcksichtigt, indem Sie einen Zuschlag oder Abschlag von diesem Durchschnittspreis bewirken.
Das Sachwertverfahren zur Immobilienwert-Ermittlung
Dieses Verfahren findet meist in Bezug auf die Wertermittlung von Ein- und ZweifamilienhÀusern Anwendung. Bei der Berechnung spielen folgende Faktoren eine Rolle:
- GrundstĂŒckswert
- Sachwert des GebÀudes
- Sachwert der AuĂenanlagen
Ermittelt werden dabei die Kosten fĂŒr die Herstellung der Immobilie in betreffender Lage. Baukosten, Erhaltungszustand bzw. altersbedingte Abnutzung sowie der GrundstĂŒckswert werden zusĂ€tzlich berĂŒcksichtigt.
Der GrundstĂŒckswert seinerseits wird anhand folgender Faktoren ermittelt: GrundstĂŒcksgröĂe, GrundstĂŒcksform und Lage, bauliche Ausnutzbarkeit, vorhandene Bebauung und aktuelle Marktsituation.
Das Ertragswertverfahren zur Immobilienwert-Ermittlung
Mietimmobilien wie MehrfamilienhĂ€user und gewerblich genutzte GebĂ€ude wie BĂŒrokomplexe erwirtschaften einen Ertrag. Entsprechend wird hier ein speziell darauf zugeschnittenes Wertermittlungsverfahren angewendet: Der erzielbare Mietertrag und die vom Gutachterausschuss ermittelte Renditeerwartung (Liegenschaftszins) flieĂen neben dem Bodenwert in diese Bewertung mit ein.
Da diese Immobilien meist nur als Kapitalanlage gekauft werden, interessiert die Lage oder Ausstattung den potenziellen KĂ€ufer in der Regel wenig. Entsprechende KĂ€ufer interessiert vor allem, wie viel sie letztlich durch ihre Investition erwirtschaften können. Deshalb ist bei der Bestimmung des Wertes einer Immobilie nicht der Rohertrag, sondern der beim EigentĂŒmer verbleibende Reinbetrag maĂgeblich.
Immobilienwertermittlung: Beratung vom Experten KOEPPL Immobilienlotse GmbH
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